Lot

Ein Lot (früher Loth) bezeichnete in der Metallurgie und da besonders in der Münztechnik bis ins 19. Jahrhundert eine alte Maßeinheit für den relativen Feingehalt (Korn) zum Gesamtgewicht (Schrot). Ein Lot war damit ein Verhältnismaß des Edelmetallanteils in einer Metallware.

Zum Beispiel wurde beim Silber das beliebige Gesamtgewicht bis etwa 1857 in 16 (Verhältnis-)Lot unterteilt. Danach enthielt

- eine „zwölflötige“ Silberlegierung („Silber 750“) also 12/16 = ¾ oder 75 % des Gewichts an Silber und 25 % an anderem Metall (meist Kupfer).
- eine „vierzehnlötige“ Silberlegierung („Silber 875“) also 14/16 = 7/8 oder 87,5 % des Gewichts an Silber.

Das deutsche Verhältnismaß Lot wurde am 1. Januar 1888 im Deutschen Reich endgültig durch das französische Verhältnismaß Promille (Tausendstel) abgelöst.

 

Der Silberfeingehalt wurde in Deutschland bis 1868 in Lot angegeben.

1 Lot = 062,5/1000

dementsprechend sind:

12 Lot = 750/1000

13 Lot = 812,5/1000

14 Lot = 875/1000

15 Lot = 937,5/1000
Die üblichen Feingehalte waren 12 Lot und 13 Lot. Silber mit 14 Lot oder sogar 15 Lot wurde nur in geringerem Umfang für Aufträge  des reichen Bürgertums, des Adels und des Hofes verarbeitet.
Der Mindestfeingehalt wurde von der Obrigkeit für den jeweiligen Herrschaftsbereich festgelegt und war oft von Land zu Land, bzw. Stadt zu Stadt verschieden, wobei die jeweilige Stadtmarke für diesen Mindestfeingehalt stand und diesen garantierte.
Während der vorgeschriebene Mindestfeingehalt von 12 Lot vorwiegend im Nordbereich anzutreffen war, galt im Südbereich überwiegend der Mindestfeingehalt von 13 Lot. Die Grenzen waren jedoch fließend.

Als Beispiele für den Mindestfeingehalt von Silber 12 Lot zeigen wir hier Stadtmarken aus dem Norden und Nordosten:

 

Allgemeines
Andere Namen
früher: Loth